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So schreiben Amazonen
Ausrufezeichen!!!
Ist der Punkt am Ende?
Das wahre Lieblingswort 2015 der G
Was währe wenn ...
Bürodeutsch
Textverständlichkeit
Die Anrede
Mein Name gehört mir
Bitte warten ...
Keine Beleidigungen!
Viel Glück!
Konjunktiv im Protokoll


SO SCHREIBEN AMAZONEN
Mit diesem Satz informiert Amazon auf der Webseite über "nicht verfolgbare Sendungen«:
"Wenn das voraussichtliche Lieferdatum Ihrer nicht verfolgbaren Sendung noch nicht erreicht wurde, sollte Ihre Sendung pünktlich bei Ihnen eintreffen." (Amazon)
 
Wenn nicht, dann gilt bestimmt: Wenn das voraussichtliche Lieferdatum Ihrer nicht verfolgbaren Sendung überschritten wurde, sollte Ihre Sendung verspätet bei Ihnen eintreffen. 

AUSRUFEZEICHEN!!!
Sehr lesenswerte Gedanken macht sich Frank Vollmer in der Rheinischen Post am 18. Januar 2016 über das Ausrufezeichen. Unter der Überschrift „Weniger Ausrufezeichen wagen“ betrachtet er die aktuelle Verwendung dieses Satzzeichens und erinnert zugleich mit Titel und Beitrag an das Wort von Willy Brandt: „Wir wollen mehr Demokratie wagen“. Vollmers Fazit:

"Ausrufezeichen sind aufrechte, aber auch starre Gesellen. Dabei würde ein bisschen mehr geistige Beweglichkeit reichen, um dieses unbeugsame Zeichen geschmeidiger zu machen. Ein Ausrufezeichen, das sich Flexibilität zutraut, wird zum Fragezeichen. Auf Fragen gibt es Antworten. Ohne Dialog kein Diskurs, ohne Diskurs keine Demokratie. Ein bisschen mehr geistige Gelenkigkeit - das wäre doch ein guter Vorsatz fürs neue Jahr."

IST DER PUNKT AM ENDE?
Die Washington Post berichtete, dass nach einer Studie der Binghamton University (im US-Staat New York) ein Punkt am Ende einer SMS "terrible" sei: Study confirms that ending your texts with period is terrible. Das Echo in der deutschen Presse amüsiert. So schreibt die Welt in der Einleitung "Eine SMS birgt sozialen Sprengstoff" und empfiehlt, die SMS mit einem Emoticon zu beenden, damit der Leser den Schlusspunkt nicht falsch verstehe. Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine stellt in der Überschrift sogar fest: "Fataler Fehler: Ein Punkt am Ende einer SMS". faz.net verlegt vor lauter Aufregung die Universitätsstadt Binghamton nach England: "Nach einer Studie der britischen Binghampton Universität ..." - Zu dem "p" im Namen sagen wir nichts. Aber ein Wort noch zu der "Erklärung", warum die Testpersonen angeblich den Punkt falsch verstehen: Bei Texten fehle es an persönlichen Signalen wie Mimik und Gestik. Ach so ist das. Und wir waren immer im Glauben, das Schreiben sei deshalb erfunden worden, weil der Empfänger der Nachricht nicht vor uns steht. Bitte künftig nur noch Literatur mit Emoticons, damit wir die Stimmung der Personen kapieren ;-))

Derweil erwarten wir die nächste Studie, nach der wahrscheinlich 90 von 127 Testpersonen das Semikolon als Zwinkeräuglein verstehen. 

ENTDECKT: DAS WAHRE LIEBLINGSWORT 2015 DER GESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHE SPRACHE
Das Wort des Jahres 2015, so verkündet die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), ist das Wort "Flüchtling". Das erklärt die Gesellschaft auf ihrer Webseite und stellt uns auch die anderen Wörter vor, die es auf Rang 2 bis 10 geschafft haben. Jeweils mit Begründung. Doch bei genauerem Hinsehen entdecken wir das wahre Lieblingswort der GfdS. Es ist das Wort "sondern". Wir müssen es in dem nicht langen Begründungstext wieder und wieder lesen bis uns schwindelt. Bitte nicht wieder, flehen wir  ... doch, sagt die Gesellschaft, das Wort ist soooo schön, hier hast du es noch mal. Und noch mal, und da, noch mal ... 

... Nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern ...
... nicht nur für das beherrschende Thema des Jahres, sondern ...
... Das Wort ist keine Neuprägung, sondern ...
... Nicht nur in Szenerestaurants, sondern ...
... nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken, sondern
...

WAS WÄHRE WENN ...









... diese Ankündigung einer Kunstausstellung in Düsseldorf uns verunsichern würde und wir künftig nicht mehr spontan in der Lage währen, den Konjunktiv wäre vom Verb währen zu unterscheiden? Oder die Ware vom Wahren?

... die Rechtschreibung absichtlich falsch währe, als Blickfang? Währe es dann aus mit "sex sells", weil "mistake sells"?

... jemand den Rechtschreibfehler tolerierte, jedoch das Komma vor wenn vermisste?

... die meisten alles richtig fänden? Google zeigt rund 7.500 Treffer allein für das falsche "was währe wenn".


BÜRODEUTSCH

Vermeiden Sie in Ihren Briefen und E-Mails möglichst alle Wörter, die an veraltete Amtssprache erinnern. Die meisten dieser Wörter kann man einfach streichen oder ersetzen. Hier einige Beispiele:

anliegend | | beiliegend | betreffs | beziehungsweise | Bezugnahme | Bezug nehmend | diesbezüglich | entsprechend | gegebenenfalls | baldmöglichst | mittels | nebst | unsererseits | verbleiben | zwecks


TEXTVERSTÄNDLICHKEIT


Aus einem Paradies sind wir vertrieben - aus dem Paradies des unbedarften Schreibens. Als wir Kinder waren und unseren ersten Aufsatz schrieben (Mein schönstes Ferienerlebnis ...). konnten wir nur das schreiben, was uns in den Sinn kam: „Die Wiese ist grün“. Ist sie ja auch. Wir konnten noch keine verschiedenen Sätze für ein und dieselbe Aussage formulieren und - was das Wichtigste ist - es gab auch keine Notwendigkeit dafür.

Paradiesisch: Wir haben nicht überlegt, wie anderen wohl unser Text gefällt, was Oma oder der Lehrer dazu sagen oder gar, ob unser Aufsatz der beste in der Klasse ist. Wegen schlechter Erinnerung an die Schulzeit und an das Paradies habe ich unsere Tochter gefragt: „Schreibst du jeden Satz so hin, wie er dir gerade einfällt, oder überlegst du dir genau, was du schreiben willst?“ - „Das ist zweimal dieselbe Frage.“ - „Mpff…"

Wie sehr hat sich das geändert! Wenn wir uns heute - als Erwachsene - anderen mit Erfolg schriftlich mitteilen müssen, stehen wir vor einer Reihe von Schwierigkeiten. Nicht nur, dass wir überlegen müssen, was wir schreiben wollen - auch das Wie spielt eine wichtige Rolle. Da fallen einem sofort Stichworte ein wie Briefstil, Ton, Leseransprache. Textmenge, Gestaltung und Verständlichkeit. Denn ein Brief soll einiges bewirken: Er soll ganz gelesen werden, verstanden werden. eine Reaktion auslösen, höflich soll er sein und angenehm im Ton, vielleicht sogar amüsant und kurzweilig.

Unter all diesen Forderungen trägt die Verständlichkeit zur Gesamtwirkung eines Briefes am meisten bei. Wer schreibt, wünscht sich aufmerksame Leser, und die bekommt man durch verständliche Texte. Textspezialisten und Psychologen haben Untersuchungen mit zahllosen Texten durchgeführt und wissenschaftlich herausgefunden, was jeder an sich selbst feststellen kann: Leser können den Inhalt von verständlichen Texten besser aufnehmen und auch nach längerer Zeit wiedergeben. Im Grunde lassen sich alle Probleme der Verständlichkeit in drei Themenblöcken zusammenfassen: Wortwahl, Satzbau und Textgestaltung.

Wortwahl
Sind die Worte, die ich gewählt habe, für den Empfänger verständlich? Oder habe ich Fachwörter benutzt, die erklärt werden müssen? Wie steht es mit unnötigen Wörtern, die nicht zum Verständnis beitragen und auch den Stil nicht verbessern? Auch zu viele Substantive (Hauptwortstil) machen einen Text schwieriger. Beispiel:

„Die Erteilung eines Dauerauftrages bringt Ihnen für die Terminüberwachung der Zahlungen eine Entlastung.“
„Mit einem Dauerauftrag zahlen Sie ohne Mühe immer pünktlich."

Ein Tip: Unnötige Substantive stehen meist mit bestimmten Verben zusammen, an denen man sie erkennt. Zum Beispiele: vornehmen, gelangen, erfolgen, vor sich gehen.

Satzbau
Zum Satzbau ist schon viel geschrieben worden, sind viele Tips gegeben worden, die eher akademischen Wert haben. Die einen sagen, ein Satz dürfe nicht mehr als 14 Wörter haben; als würde man beim Schreiben die Wörter zählen. Die anderen meinen, Hauptsachen gehörten nur in Haupsätze, Nebensachen in Nebensätze, und grenzen damit unseren Ausdrucksreichtum ein. Manche Tips jedoch können wir brauchen. Zum Beispiel diesen: Ein Satz sollte möglichst nicht länger als drei Zeilen sein und er sollte nur einen, höchstens zwei Nebensätze haben. Verwenden Sie zur Auflockerung öfter mal eine Frage (Beispiel: „Welchen Vorteil haben Sie dadurch?“), einen Doppelpunkt oder Gedankenstriche zur Hervorhebung von Aussagen.

Textgestaltung
Das Textbild soll die Informationsaufnahrne unterstützen. Textgestaltung ist kein Selbstzweck. Also: Machen Sie für jedes Thema einen neuen Absatz mit Leerzeile dazwischen und formulieren Sie die Absätze möglichst nicht zu lang, sonst steigt der Leser aus. Die Obergrenze sollte bei etwa 7 Zeilen liegen.

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DIE ANREDE


In vielen Briefratgebern, auch im Internet, wird die DIN 5008 mit Vorschriften für die Anrede angeführt - vermeintlichen Vorschriften, denn das ist nicht richtig: In der DIN 5008 ist nur geregelt, was in einer Regel formuliert ist. Alles andere sind nicht geregelte Textbeispiele, quasi Platzhalter. Mehr nicht!

Die am meisten gebrauchte Anrede im Geschäftsbrief lautet:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie sehen, die Anrede wird durch ein Komma abgeschlossen, das zugleich unaufdringlich zum folgenden Text überleitet. Früher war dort ein Ausrufezeichen üblich. Das ist zwar nach wie vor nicht verboten, aber unüblich geworden; es erscheint zu gewichtig und hat ja auch immer den Beigeschmack von Anordnung oder Vorschrift.

In der Schweiz wird häufig gar kein Satzzeichen gesetzt und danach mit Großbuchstaben angefangen; das gilt bei uns noch als umstritten:

Sehr geehrte Frau Hansen

Vielen Dank für Ihr Interesse an ...

Bei näherem Kontakt geht auch:

Guten Tag,
Guten Tag Frau ...,
Hallo,
Hallo lieber Herr ...,


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MEIN NAME GEHÖRT MIR


Jeder Werbebrief springt mich mit meinem Namen an, jeder Verkäufer benutzt meinen Namen als Waffe. Hört auf damit, sagt von mir aus „Junger Mann” oder „Sportsfreund”, aber nehmt nicht immer meinen Namen. Mein Name gehört mir.

Kennen Sie das Märchen vom Spinat? Hat man es Ihnen auch erzählt, als Sie klein waren? „Spinat ist sehr gesund. Er enthält viel Eisen, und Eisen ist wichtig für den Körper. Also iss jetzt Deinen Teller leer.” So sprach man und spricht es noch heute, aber Spinat enthält keineswegs viel Eisen, jedenfalls nicht mehr als andere Gemüsesorten. Es handelte sich schlicht um einen Mess- oder Druckfehler, durch den unser Spinat plötzlich so metallisch wurde. Der Fehler ist damals zwar gleich behoben worden, aber der hohe Eisenanteil hatte sich zu schnell herumgesprochen. Es gab kein zurück mehr. (http://de.wikipedia.org/wiki/Spinat)

Es gibt noch so ein Märchen, eines, das in vielen Ratgeberbüchern steht: „Sprich die Leute so oft wie möglich mit ihrem Namen an. Der Mensch hört nichts lieber als seinen Namen.”

Dass dies nicht stimmt, können Sie schon im nächsten Gespräch mit einem Verkäufer prüfen. Ich hatte kürzlich einen ganz geschulten vor mir, der diese „Goldene Regel“ beherzigte: „Genau, Herr Schoenwald, ich sehe, Sie haben das Problem erkannt. Bedenken Sie aber, Herr Schoenwald, dass ... Und deshalb, Herr Schoenwald, rate ich Ihnen, ...”

Das nervt! Dabei ist der Ursprung dieser Regel mit dem Spinat-Effekt verständlich und nachvollziehbar: Wir möchten unserem Gegenüber zeigen, dass er uns wichtig ist, dass wir uns an ihn erinnern und dass wir seinen Namen wissen. Aber zuviel davon wird unerträglich. Um noch einmal auf die Märchen zu kommen - zu den richtigen, in denen ja viel Weisheit steckt: Erinnern Sie sich noch an Rumpelstilzchen? Die Königstochter hatte erst die Macht über Rumpelstilzchen, als sie seinen Namen wusste und benutzte. Genau dieses Gefühl hatte ich bei dem eifrigen Vertreter.

Glücklicherweise haben wir es beim Briefeschreiben einfacher. Am Anfang steht die Anrede mit Namen. „Sehr geehrte/r ...” ist üblich, etwas vertrauter wirkt „Liebe/r ...”. Manche trauen sich ein „Hallo ...” oder „Guten Tag ...“ - warum nicht, wenn es zum Empfänger passt?

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BITTE WARTEN …


Zwischenbescheide beruhigen den Empfänger und machen wenig Arbeit. Noch weniger Arbeit machen sie, wenn man ein Konzept dafür hat und am wenigsten, wenn sie schon fertig in der Schublade liegen. Darum soll es auf hier gehen.

Wann sind Sie mit Ihrer Versicherung, Ihrer Stadtverwaltung, Ihrer Autowerkstatt zufrieden? Wenn Sie schnell bedient werden, wenn man sich um Sie kümmert, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie dort wichtig sind. Richtig?

So, und wenn Sie jetzt an Ihre Arbeit denken, werden Sie schnell feststellen, dass genau diese Erwartungen nicht so einfach zu erfüllen sind. Schließlich warten noch andere auf Antwort, wollen ihr Recht, erwarten Ihre Leistung.

Ein paar Zeilen können jedoch Wunder wirken. Eine kleine Nachricht, in der steht, dass wir etwas tun, dass wir es sorgfältig tun und dass wir uns so bald wie möglich wieder melden. Die beruhigende Wirkung des Zwischenbescheides ist mit sehr geringen Mitteln zu erreichen. Machen wir uns ein Konzept, indem wir einfach sammeln, was alles im Zwischenbescheid stehen kann. Das Ergebnis:

Konzept für Zwischenbescheide

Einleitung:
Für Anfrage/Antrag/Schreiben danken
Anliegen aufgreifen

Mögliche Aussagen:
Bearbeitung bestätigen
schnelle Erledigung zusichern
voraussichtliche Dauer mitteilen
technische/betriebliche Möglichkeiten ansprechen
Verzögerung begründen
Ansprechpartner nennen
um Verständnis werben

Nun können Sie sich für den eigenen Brief Stichwörter aussuchen und zu Sätzen ausformulieren. Hier als Beispiel vier Muster für den Zwischenbescheid auf eine Beschwerde:

Sehr geehrter ...,

wir danken für Ihr Schreiben und bedauern den unangenehmen Vorfall.

Die Angelegenheit werden wir sofort prüfen und Sie unverzüglich informieren.

Freundliche Grüße
---
Sehr geehrte ...,

auf Ihren Brief haben wir sofort reagiert und gehen der Angelegenheit gewissenhaft nach.

Sobald uns ein Ergebnis vorliegt, melden wir uns wieder bei Ihnen.

Freundliche Grüßen
---
Sehr geehrte ...,

Ihre Ausführungen haben wir mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen.

Wir können uns nicht erklären, wie es zu dem Zwischenfallgekommen ist, und bemühen um so mehr, diese Angelegenheit möglichst schnell aufzuklären. Dies wird allerdings noch einige Tage dauern.

Sobald sobald wir mehr wissen, erhalten Sie unverzüglich Nachricht.

Mit freundlichen Grüßen
---
Sehr geehrte ...,

mit Besorgnis haben wir Ihren Brief gelesen. Selbstverständlich werden wir die Angelegenheit sofort klären. Sie bekommen unverzüglich Nachricht, sobald uns die ersten Ergebnisse vorliegen.

Mit freundlichen Grüßen

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KEINE BELEIDIGUNGEN!


Manchmal geht's einem einfach über die Hutschnur, da platzt der Kragen, da schlägt‘s dem Fass den Boden aus. Es gibt Geschäftspartner - glücklicherweise sind es nicht viele - die zu verbalen Ausfällen neigen. Nichts dagegen, wenn einer deutlich seine Meinung sagt, aber Beleidigungen braucht man sich nicht gefallen zu lassen. Das Problem ist nur: Wie weisen wir den Schimpfer zurück?

1. Wir gehen zum Gegenangriff über.
Achtung, das ist immer ein Risiko. Entweder kann der andere besser schimpfen als wir - dann ziehen wir den Kürzeren. Oder wir können besser schimpfen - dann wird der andere sich eine Rache überlegen. Oder beide können gleich gut beleidigen - dann haben wir noch lange Zeit Freude an dem Briefwechsel.

Zwei abschreckende Beispiele aus Originalbriefen:
„Ihr Schreiben ist von einer nicht zu überbietenden Einfalt.“
„Ihr Stil zeigt deutlich, wie mies Ihr Charakter ist.“

2. Wir beschränken uns auf die Sachlichkeit.
Diese Möglichkeit ist schon viel besser, denn sie erlaubt uns, die Antwort mit einem kleinen Seitenhieb einzuleiten. Versuchen Sie, möglichst konkret zu reagieren, vermeiden Sie also alle allgemeinen Entgegnungen oder Qualifizierungen. Am besten sagt man nur etwas über den Brief, den Ton, die Beschimpfung, nicht jedoch über den Schreiber selbst. Das lässt immer noch die Türe offen, unser Gegenüber kann insgeheim sagen: „Ja, ich habe etwas scharf formuliert, aber eigentlich bin ich nicht so.“ Hier in der Gegenüberstellung einige Beispiele:

„Es fallt schwer, auf Ihr Schreiben sachlich zu antworten; dennoch wollen wir es versuchen.“
„Gerne beantworten wir den sachlichen Teil Ihres Briefes.“

3. Wir stehen da doch drüber!
Nach der Erkenntnis „Was kümmert es dem Baum, wenn sich ein Schwein daran kratzt?“ gehen wir elegant über die Ausfälle hinweg:

„Jede Stellungnahme zu Ihrem Schreiben würde es nur qualifizieren. Wir verzichten deshalb auf unseren Kommentar."

4. Wir sagen einfach, wie wir den Brief finden.
Offenheit kann eine Waffe sein:
„Wir haben uns über den Ton Ihres Briefe geärgert."
„Auf Beleidigungen antworten wir nur sehr ungern, aber der Fortgang der Angelegenheit macht es erforderlich, dass Sie eine konkrete Antwort bekommen.“
„Stellen Sie sich vor, Sie wären der Empfänger Ihres Briefes; wie würden Sie ihn beantworten?“

5. Wir reagieren mit einem Sprichwort.
„Der Ton macht die Musik - und uns geneigt, mehr, weniger oder gar nichts für Sie zu tun. Bitte vergessen Sie das nicht, wenn Sie uns das nächste Mal schreiben.“
„Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. - Das wollen wir vermeiden und übersehen deshalb Ihre Äußerungen.“
Eine recht gelungene - aber ein wenig freche - Zurückweisung hat dieser Schreiber gefunden: „Wir würden Ihren Standpunkt gerne teilen, doch er ist für zwei zu klein.“


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VIEL GLÜCK!


„Herzlichen Glückwunsch zu ... äh..." Und dann? Glückwunschbriefe können ganz schön Stress machen: Man erwartet von sich etwas Besonderes, der Empfänger auch, und dann sitzt man vor dem leeren Blatt und wartet, dass einem etwas Gutes einfällt.

Was lesen andere gerne über sich? Die Antwort ist einfach, wenn man überlegt, was man selber gern über sich lesen würde. Zum Beispiel diese Sätze:
Sie haben Humor.
Sie besitzen viel Menschenkenntnis.
Sie sind intelligent.
Sie wissen viel.
Sie sind ein unverwechselbarer Typ.
Sie haben Ihren Stil gefunden.
Sie sind wichtig für andere.
Sie sind ein anregender Gesprächspartner.
Ihre Meinung zählt.
Auf Sie kann man bauen.
Es müsste mehr von Ihrer Sorte geben.

Vielleicht haben Sie innerlich bei den meisten Aussagen zugestimmt? Dann kennen Sie den Schlüssel für gute Glückwunschbriefe: Sprechen Sie den Empfänger mit all seinen guten Eigenschaften an. Dazu ist es am besten, wenn diese Eigenschaften wirklich persönlich benannt werden; doch wie wir gerade gesehen haben, treffen einige auf uns alle zu. Jetzt fehlt aber noch der Rahmen für das Ganze. Als sehr hilfreich hat sich ein Konzept für den Glückwunschbrief erwiesen. Dieses Konzept gibt uns die Sicherheit, nichts Wichtiges vergessen zu haben und schlägt uns gleichzeitig eine vernünftige Reihenfolge vor.

Sehen wir uns nun die Besonderheiten der einzelnen Phasen genauer an.

Die Gratulation
In diesem Teil des Briefes sprechen wir unseren Glückwunsch aus. Dies kann unmittelbar geschehen („Herzlichen Glückwunsch ...") oder mit der vorgeschalteten Ankündigung:

- Das Jahr soll nicht zu Ende gehen, ohne daß wir Ihnen unseren Dank und unsere guten Wünsche übermitteln.
- Auch wir wollen uns in den Kreis der Gratulanten einreihen und Ihnen zum Geburtstag die besten Grüße übermitteln.

Den Glückwunsch vorbereiten
Das Prinzip kennen wir aus Krimis: Wir ahnen, was kommt, aber es wird uns nicht so direkt gezeigt. Die Spannung steigt.

- In einem Wort lassen sich unsere besten Grüße und alle guten Wünsche zusammenfassen: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

-Zur Jahreswende wünscht es sich jeder, und alle gönnen es den anderen. Auch wir wollen den Brauch pflegen und sagen Ihnen deshalb von Herzen: Ein frohes neues Jahr!

- Deshalb füge ich meinen guten Wünschen noch einen hinzu: Ich wünsche Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer Pläne im neuen Lebensjahr auch die Zeit zur Muße.

Danken Sie gezielt
Ein Dank wirkt um so angenehmer, je spezifischer er formuliert ist. Eher blass wirkt: „Vielen Dank für Ihre Unterstützung". Besser, man überlegt sich kurz, wofür man genau danken könnte. Was hat der Empfänger für uns, für das Unternehmen getan, worin liegen seine Stärken? Und: Wo glaubt er, dass sie liegen?

- Für die gute Zusammenarbeit und Ihr Engagement danken wir Ihnen sehr.

- Sie haben mit Ihrem Einsatz wesentlich dazu beigetragen, das ... Dafür unseren herzlichen Dank.

- Ohne Ihre Hilfe weit über das Erwartete hinaus hätten wir die Probleme des letzten Jahres nicht so gut gemeistert. Dafür unser Dankeschön!

Gute Wünsche
Jetzt kommt das „Wünschen". Die Frage ist: Wie schaffen wir es ohne "Wir wünschen Ihnen"? Hier sind ein paar Ideen. Achten Sie besonders auf den unterschiedlichen Satzbau, der Inhalt ergibt sich fast von allein:

- Mit den guten Wünschen für Ihr neues Lebensjahr verbinden wir die Hoffnung, dass Sie ein wenig Ruhe zur Beschaulichkeit finden und neue Kraft schöpfen können.

- Verbringen Sie diesen Tag im Kreise netter Menschen und finden Sie auch ein wenig Zeit, auf das Erreichte zurück zu blicken und neue Pläne zu schmieden.

- Ihre Erfahrung soll Ihnen weiter ein guter Ratgeber sein und Ihr Erfolg die Quelle neuer Kraft.

- Auf dass Ihnen der Erfolg treu bleibt und Ihnen alles glückt, was Sie sich vorgenommen haben.

Das Zitat
Immer gerne genommen, doch auch immer ein ganz heikler Punkt im Glückwunschbrief ist das Zitat. Denn schmal ist der Grad zwischen dem treffenden Wort für den anderen und dem eitlen Schmücken der eigenen Person. („Da können Sie mal sehen, was ich alles weiß!") Dabei hat sich herumgesprochen, dass es jede Menge Zitatenhandbücher gibt. Dort findet man zu jedem Lebensbereich die schönsten Sprüche:

Etwas Goethe darf‘s schon sein, der Gratulant ist Humanist. Oder eine Prise Jean Paul, ein Reim von Eugen Roth? Sicher hat auch Ace of Base etwas Wichtiges beigetragen zur Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Nur ein kleiner Tip: Abseits der breiten Wege finden sich die schönsten Blumen. Oft sucht man bei Künstlern, Wissenschaftlern und Schauspielern mit mehr Erfolg als bei den großen Dichtern. Und selber denken ist auch nicht schlecht ...

Das Zitat wirkt weniger aufgesetzt, wenn Sie es im Brief kurz aufgreifen. Da genügt oft eine kleine Überleitung, und schon ist der Brief aus einem Guss: „Das Wort von ... passt sehr schön zu dem heutigen Anlas, denn ..." „Das fällt mir bei dem Satz von ..."

Der Weg zum Erfolg wäre kürzer, wenn es unterwegs nicht so viele reizvolle Aufenthalte gäbe» Sascha Gutrie

Man braucht sehr lange, um jung zu bleiben. Pablo Picasso

Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Sie sich in zehn Jahren zurücksehnen werden. Peter Ustinov

Ein Wort noch zum Gruß. Im Brief selbst können wir alles sagen, ob geistreich, spritzig, sachlich oder gediegen. Da kann der Gruß gerne etwas bescheidener sein:

- Herzliche Grüße und Wünsche
- Mit den besten Grüßen
- Herzliche Grüße
- Mit freundlichen Grüßen

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KONJUNKTIV IM PROTOKOLL

Wenn wir protokollieren, können wir nicht mit Sicherheit wissen, ob das, was gesagt wird, stimmt. Deshalb halten wir uns raus. Wie? Indem wir den Konjunktiv benutzen. Welchen Konjunktiv? Es gibt nämlich zwei. Konjunktiv I: habe, sei, werde, gebe, sehe, wisse ... Konjunktiv II: hätte, wäre, würde, gäbe, sähe, wüsste.

Der Redner betonte, er hätte nichts davon gehört, er wüsste nicht, was daran falsch wäre, er sähe keinen Anlass, die Sache weiter zu verfolgen. Nein. Statt des Konjunktivs II wählen wir den Konjunktiv I: Der Redner betonte, er habe nichts davon gehört, er wisse nicht, was daran falsch sei, er sehe keinen Anlass, die Sache weiter zu verfolgen.

Auf den Konjunktiv II weichen wir allerdings aus, wenn die Konjunktive I und II gleich lauten. „Sie sagte, ich hätte (nicht: habe) es nicht gewusst und würde (nicht: werde) das nicht zulassen. - Ist das nicht ganz einfach geregelt?
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